Unterschiede der nationalen Ausführungen

die werksseitige Ausrüstung der länderspeziefischen Ausführung kann man an der Dreistelligen ( anfangs Zweistelligen Zahl ) in der Mitte auf dem ovalen Schild ablesen.
Frankreich 100 ( 10 ), Belgien / Luxemburg 101, Italien102, Deutschland 120 , Österreich 121….

Der R4 wurde in über 100 Länder offiziell importiert und in ca. 15 Ländern produziert. Aufgrund der unterschiedlichen Zulassungsvorschriften und unterschiedlichen Erwartungen der Kunden gibt es viele kleine und größere Unterschiede.

Es liegen mir hier keine gesicherten Unterlagen vor, daher ist diese Aufstellung nur aus mündliche Informationen entstanden und daher ungenau und unvollständig. Wer hier mehr weiß, oder Unterlagen hat, ist eingeladen, mir die Verbesserungen zukommen zu lassen.

(In den Ersatzteilkatalogen läßt sich die Länderverwendung jedes Teiles nachvollziehen – dies würde aber die Möglichkeiten dieser Seite sprengen und die meisten Leser langweilen – hier kann ich auf Wunsch nachrecherchieren)

Armaturenbrett in Schwarz: Die Armaturenbretter der 3. Generation ab 1982 waren für die deutsche Version immer schwarz während sie in anderen Ländern in beige und grau verwendet wurden.

Auspuffrohr nach hinten: Für Dänemark und Schweiz wurden, statt des Sidepipes, Auspuffrohre bis zum Heck eingebaut. 

Aussenspiegel: Bis 1966 waren werksseitig keine Aussenspiegel montiert. Die montierten Exemplare sind Nachrüstungen.

Blechhinterachse: Die R4 aus dem Werk Novo Mesto / Slowenien haben immer die Hinterachschwingarme aus Blechprofilen während in den übrigen Werken schon Schwingen aus Gusseisen eingesetzt wurden.

Coupé:In Uruguay wurde der R4 als zweitüriges Coupé angeboten. Bei unveränderter R4 Front bis zur B-Säule, wurde ein langes Schrägheck mit waagerechtem Kofferraumdeckel angesetzt. Hintergrund war die Umgehung von Einfuhrzoll wenn ein Anteil das Fahrzeuge lokal entwickelt und gefertigt wird. Deshalb wurde der hintere Teil der Karosserie in Uruguay gebaut und mit importierten R4 – Teilen komplettiert.

Heizkanal: Für kältere Länder (z.B. Finnland) war der Gebläsekasten durch einen Blech-Mitteltunnel mit dem Durchlass durch den Träger unter den Sitzen verbunden, um Heizluft direkt in den hinteren Fußraum zu transportieren.

Hochdach: Die Fourgonetten von FASA in Spanien sind zu einem hohen Anteil mit erhöhtem Stahl-Laderaumdach ausgeliefert worden.

Hochdach R4F6 FASA / Spanien ( gelb ) – normaler R4 F6 ( rot )

Kennzeichenleuchte: Für die Version Deutschland wurde bis in die erste Hälfte der 70er eine spezielle Kennzeichenleuchte aus Leichtmetallguss verwendet.

Klimaanlage: Für einige Exportländer (Japan?) soll es den R4 mit Klimaanlage gegeben haben.

Kopfstützen kariert: zu den  Sitzen in den 80ern  ( Seitlich Kunstleder – in der Mitte Karostoff ) waren die Kopfstützen der niederländischen Version mit dem gleichen karierten Stoff bezogen. In Deutschland mit dem gleichen Kunstleder

Leiterklappe (ohne): Für Post und andere öffentliche Einsätze gab es die Fourgonette in Frankreich mit geschlossenem Dach ohne Leiterklappe. 

Motorleistung 54 PS: Die R4 hatten serienmäßig maximal 34 PS. Für die Anden in Südamerika gab es aber auch einen 1300er/1400er mit 54PS (In der Ebene)

Nebelschlußleuchte: Bei der niederländischen Version war diese in den 80ern serienmäßig. Bei der deutschen Version liegt die Verkabelung. Nur Schalter, Kontrollampe und Leuchte fehlen

Ovales Schild: Das ovale Schild im Motorraum nennt in der zweiten Zeile ab der 3. Stelle eine dreistellige Zahl: 120 (bzw. früher 12) ist die Version Deutschland. Häufiges Beispiel: 43 120

Querträger vorne mit 4 zusätzlichen Löchern: Die FASA – R4 aus Spanien haben zwischen den Stoßstangenhaltern zwei Paar Löcher an denen früher die Stoßstangen befestigt waren.

Parkleuchten: Die Version für Deutschland hatte bis 1971 die tischtennisballgroßen Parkleuchten der Caravelle – die französischen sind viel kleiner.  ( Das Loch ist aber Gleich )

Die Parkleuchten aus der Caravelle für die R4 in Deutschland ( bis 1971 )
Die kleinen Parkleuchten der französischen Version

Radkastenverkleidungen: Die frühen R4 aus yugoslawischer Produktion ( Novo Mesto ) hatten die hinteren Radkästen anstatt mit Gummimatten, mit einem Teppichmaterial verkleidet.

Radlaufchrom: Die FASA –R4 aus Spanien hatten um 1970 herum angenietete Aluzierprofile an den Radausschnitten.

Spanischer Alu – Radlauf „Chrom“

Reserverad – Sicherungshaken: Für die deutsche Version wurde ein zweiter gefederter Sicherheitshaken für die Reserveradhalterung Pflicht. 

Rückfahrscheinwerfer: Die Rückfahrlichter in der Hecktür waren ab Mitte der 70er in den Fahrzeugen für Schweiz und Deutschland zu finden.

Rückleuchten: Die R4 aus Italienischer Produktion (Alfa Romeo) hatten zu Anfang Rückleuchten ähnlich dem FIAT 500 Kombi und später die orangene Halbkugel oben und die Rote in der Mitte.

Rückleuchten der R4 aus Produktion bei Alfa – Romeo

Rückleuchten mit Chromrahmen: Diese Rückleuchten waren nur auf den frühen R4 mit besserer Ausstattung bis 1963 verbaut. Für die deutsche Version blieben sie bis 1971 im Angebot, da die Kundschaft hier mehr Chrom erwarte

Die Rücklichter mit Chromrahmen 1961 – 1963 -> in Deutschland bis 1971

Scheibenprüfzeichen: Die Prüfaufdrucke der Scheiben nennen auch den jeweiligen, lokalen Scheibenhersteller – dies gibt Hinweise auf das Herstellland des Fahrzeuges.

Scheinwerfer sealed beam: Für den Nordamerikanischen Markt wurden diese Scheinwerfer mit fest integrierter Glühwendel verwendet. Sie haben einen etwas größeren Durchmesser.

Scheinwerferwischer: In Schweden wurden diese für alle Neuwagen Pflicht, so auch für den R4

Seitenblinker: Die R4 für Dänemark und Italien hatten an der Stelle der Parkleuchten Seitenblinker. In den 70er und 80er Jahren in Rhombenform.

Seitenblinker in Rhombusform

Seitenscheiben (ohne): in den 60ern hatte die Basisversion des Fünftüreres anstatt des C/D-Säulenfensters eine geschlossenen Blechseitenwand. Dieses Modell wurde in Belgien bis in die 80er angeboten.

Seitenscheiben (ohne die 2. ): in der LKW Version hatte der Lieferwagen aus rechtlichen Gründen für den Deutschen Markt keine Seitenfenster im Laderaum. Die Rundumsicht war so jedoch einigermaßen kriminell schlecht. In anderen Ländern hat man zumindest kleine Kontrollfensterchen zu Verringerung des Blindfluges vorgesehen.

Sicherheits – Zusatzfenster im R4 F4 ( inzwischen auch in Deutschland zulässig )

Für die Französische Post gab es um 1990 aus Slowenischer Produktion noch einen Fünftürer ohne hintere Türgriffe und mit geschlossenen C-Säulen ohne Sicke.

Standlicht : Die R4 mit orangenen, runden vorderen Blinkern hatten Standlicht im Scheinwerfer (z.B. Version Deutschland) Bei den weissen, runden Blinkern war eine Zweifadenbirnen für Blinker und Standlicht vorgesehen.

Stoßbügel verchromt: Die Export-R4 für Österreich und Dänemark hatten Anfang der 70er die Stoßbügel, die später lackiert am GTL verwendet wurden in Chrom montiert. Für die niederländische Version gab es solche auch für den 3-Gang R4.

R4 in der Ausführung „121“ für Österreich

Stoßstangenhalter diagonal: An den R4 für die Schweiz sind an den vorderen Stoßstangenhaltern teilweise Diagonalstreben zur Versteifung angeschraubt.

Stoßstangenhörner liegend: Die R4 aus argentinischer Produktion hatten andere Stoßstangen mit waagerechten Gummipuffern.

Stoßstangenkantenschutzgummis: Die äußeren Schnittkanten der Stoßstangen sind bei der Version Deutschland mit Kunststoffkantenschutzschuhen versehen. (Spitzname: Teutonengummis)

Türaufsteller: Für die französische Post gab es die Fourgonette mit Türaufstellern vorne ähnlich dem System für die F6 Heckklappe.

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