Umwelt
3-Wege Katalysator
Nicht nur für Neuwagen ist eine wirksame Abgasreinigung möglich – auch als Nachrüstung ist das möglich seit 1991: Statt die Benzineinspritzung zu regeln, wird um den unveränderten Vergaser bei Bedarf über ein Ventil zusätzliche Luft zugeführt um das Mischungsverhältnis Lambda1 zu erhalten, welches der Katalysator zur optimalen Umwandlung der Schadstoffe benötigt. Dazu wird neben dem Katalysator, der Lambdasonde und dem Luftventil ein kleines Steuergerät benötigt, daß mit den Messwerten der Lambdsonde das Luftventil steuert. Diese Regelung funktioniert bei meinem Plein Air seit 1991 ohne Probleme.
In der Vergangenheit wurde die Umrüstung staatlich gefördert. Danach ermöglicht ein G-Kat die Einfahrt in die Umweltzonen. Nachdem jetzt alle R4 eine Oldtimerzulassung erhalten können, welche auch die Einfahrt in Umweltzonen erlaubt, gerät diese Möglichkeit in den Hintergrund, wird aber immer noch angeboten.
LPG Autogasanlage
Nicht nur zum Sparen von Treibstoffkosten, sondern auch zur Verbesserung des Abgases eignet sich eine Autogasanlage. In Frankreich bekommen GPL-Fahrzeuge die höchste Umweltplakette für Verbrenner.
Statt der sperrigen Zylindertanks gibt es inzwischen Tanks, die statt dem Reserverad untergebracht werden. Von dort geht das Flüssiggas über eine Leitung an eine kühlwassererwärmten Verdampfer und von dort in den Ansaugtakt. Da beim starten im Gasbetrieb man länger orgeln muß bis wieder Gasemisch kommt, erfolgt der Start mit Benzinantrieb. Der unverändert zur Verfügung stehende Benzinantrieb kann nach wie vor verwendet werden und ermöglicht, wenn das Gas leer ist – auch auf Benzin weiterzufahren.
In Italien und den Niederlanden gab es viele R4 mit Gasanlage, die Gas-de-France hatte auch R4 mit ausschließlich Gasantrieb. In Deutschland war das Gas lange hoch besteuert und erfuhr erst spät eine kleine Blüte, die aber schon wieder verblüht…
Umbau auf Elektroantrieb
Die großen Fragen zum Vor- und Nachteil von E – Fahrzeugen wollen wir hier nicht beleuchten. Vorgestellt werden soll hier nur eine der Möglichkeiten den R4 zum E-Fahrzeug umzubauen.
E-Fahrzeuge sind nicht nur als Neuwagen zu haben. Der Einbau von vorhandene Fahrzeugen ist auch möglich. Bei uns nimmt der TÜV auch Einzelanfertigungen ab. in Frankreich braucht man eine Typzulassung des Nachrüstkits. Dafür gibt es in Frankreich eine staatliche Förderung auch von Umbauten – bei uns gab? es die nur für Neuwagen.
In Frankreich ist daher seit Februar 2023 ein Umrüstsatz für den R4 ( GTL R1128 und Savane R112C ) bestellbar, der unten in den Bildern gezeigt wird
Die 100V Batterie ist im Kofferraum untergebracht – vorstellbar wäre auch, diese unter dem Kofferraumboden anstatt des Tanks und des Reserverrades unterzubringen. Um eine bessere Gewichtsverteilung zu erzielen, würde es auch Sinn machen eine Teil der Batterie vorne unterzubringen. – aufgrund der schon vorhandenen Zulassung der Batterie für die Ente hat man diese für den R4 verwendet. ( Beim E-Mehari des gleichen Herstellers ist die Batterie unter dem Boden. Der Mehari gilt in Frankreich aber bereits als Umbau und nicht als Serie und für den gelten lockerere Vorschriften… )
Von der Batterie sind die Kabel unter dem Boden in einem Kanal geführt
Im Motorraum ist der Benzinmotor durch einen wassergekühlten Elektromotor ersetzt. In dem Schwarzen Kasten darüber befindet sich die Steuerung. Die Gänge werden unverändert über das Originalschaltgestänge und die Kupplung gewechselt. Die Heizung ist elektrisch.
In der in Frankreich Typgeprüften Ausführung ist der R4 mit max. 100km/h und 78 km Reichweite zugelassen. Motor und Controller würden aber mit einer größeren Batterie auch mehr erlauben.
In Deutschland sind dagegen auch Einzelabnahmen und damit Modifikationen möglich. Einige Dutzend E-R4 gibt es wohl hierzulande schon. Mit gebrauchten Teilen und Eigenleistung muss so ein Einzelumbau nicht unbedingt teurer werden.
Hier ein schönes Beispiel wie beim Umbau von Thomas Pade mehr auf die Gegebenheiten im R4 eingegangen und diese besser genutzt werden konnten:
https://www.autobild.de/artikel/renault-r4-e-auto-umbau-oldtimer-nachhaltigkeit-21822457.html
Statt der Batterie mitten im Weg quer im Kofferraum ist hier eine anstatt des Tanks und eine über dem Motor eingebaut, so dass der R4 sein bisheriges Gewicht auf der Vorderachse beibehalten konnte -wichtig, damit das höhere Drehmoment des E-Antriebs nicht ständig für durchdrehende Räder sorgt.
Zusätzlich ist eine 2. Notbremsfunktion des E-Motors beim Durchtreten des Bremspedals eingebaut. ( = Blockieren der Vorderräder wie beim der Serien-Reibungsbremse mit Bremskraftbegrenzer ) Auch hat die Bremse priorität, wenn mal versehentlich Gas und Bremse gemeinsam betätigt werden. Das ist wichtig, da der E-Motor kurzfristig extrem stark ist – viel stärker als die Bremse.
Laden an öffentlichen Säulen ist inzwischen mit einem Typ2 Adapter möglich – wenn auch durch die geringe Leistung des Ladegeräts viel langsamer als bei den neuen Modellen.
Laut Fernsehbericht 2024 arbeitet „Der Franzose“ an einem E-Umrüstsatz mit „Tesla-Batterie“ für die Ente der von einem „nicht Fachmann“ eingebaut werden kann. Vielleicht muss dann ein Elektriker die Hochvoltinstallation abnehmen ? – Zum TÜV muss man damit in jedem Fall. – Sobald dieser Umrüstsatz für die Ente auf dem Markt ist, ist es für einen Umrüstsatz für den R4 kein großer Schritt mehr…
Die anderen Umweltaspekte Restaurierung und Recyling findet sich in separaten Artikeln.