Standschäden ( und deren Vermeidung )

Der R4 – Motor hat den Ruf nie kaputt zu gehen. Das ist natürlich nicht ganz zutreffend und liegt auch daran, daß die Karosserien recht schnell vom Rost zerfressen wurden und die Motoren das in der Regel locker überlebten.

Aber wenn er regelmäßig gefahren wird und ein Minimum an Pflege erfährt ist an der legendären Lebensdauer schon war dran. Es gibt bei den Motoren mit Ölfilter keine maximale Laufleistungen bis der Motor in der Regel verschlissen ist. Somit braucht man keine Angst vor hohen km – Leistungen haben wenn es um den Motor geht.

Was vor allem die kleinen R4 – Motoren gar nicht mögen ist jahrelang herumstehen: Die Kolbenringe backen in den Nuten fest, Ventile verklemmen in den Führungen und wenn man ihn einfach wieder startet können kapitale Schäden folgen. Daher solle man vor eine Startversuch nach langer Standzeit zumindest etwas Rostlöser in die Zündkerzenöffnungen geben und den Motor ohne Zündung durchdrehen bis das Öl wieder überall durchgekommen ist. Besser ist, den Zylinderkopf abzunehmen und die Ventile auszubauen und zu reinigen. Die Zylinderlaufflächen reinigen und zu prüfen, ob die Kolben in allen Richtungen beweglich sind.

Während der Standzeit den Motor mal kurz laufen zu lassen ist keine gute Idee. Wenn er nicht richtig warm wird, bildet sich Kondenswasser und damit Rost innen.

Ebenso mag der Tank keine langen Standzeiten, vor allem wenn er nur teilweise gefüllt ist. Durch Temperaturschwankungen gelangt immer neue feuchte Luft hinein und es rostet innen. Dieser Rost verstopft dann Pumpe, Filter und Vergaser. Zum Stehen sollte der Tank deshalb ganz voll sein. Leider altert heutiges Benzin auch, weshalb man für die Winterpause Benzinstabilisatoren hinzugeben sollte. Ob das auch für jahrelange Einlagerung hilft, kann ich nicht sagen.

Auch mögen längere Standzeiten die Hydraulikzylinder der Bremse nicht. Durch den Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit rosten diese dann fest. Während der Standzeit die Bremse betätigen ist nicht ratsam. Wenn die Zylinder schon schwer gehen, liegen die Beläge dann an den blanken Reibflächen der Trommeln und Scheiben an und rosten dort fest.

Gummiteile und Polster altern während dem Betrieb und im Stand – aber nach längeren Benutzungspausen können sie dann plötzlich reissen wenn sie wieder belastet werden. Es ist aber nicht ratsam den R4 aufzubocken um die Reifen zu schonen, da dann die ganzen Fahrwerksgelenke überdehnt werden. Besser ist für die Standzeit irgenwelche alten Wegwerfreifen zu montieren und die guten Räder vor Licht geschützte unbelastet zu lagern.

Das beste ist, mindestens alle 6 Monate für mindestens 10 km zu fahren und dabei viel und kräftig zu bremsen.